Hallo,
im Auftrag von Mecki soll ich vor "Babesiose" (oder auch "Piroplasmose"
warnen, dies
ist eine parasitäre Erkrankung, die von Zecken übertragen wird und derzeit im Raum
Frankreich-Grenze-Saarland akut ist.
Es sind bereits mehrere Hunde erkrankt, die am vorletzten Wochenende dort an einem
Rennen teilgenommen haben. Wenn diese Parasitose nicht erkannt und somit nicht
therapiert wird kann sie zum Tode führen, da das Gebiet aber bisher wohl nicht als
endemisch galt, kann es sein, daß ein Tierarzt die Symptome falsch deutet.
Information über Babesiose:
-parasitäre Krankheit verursacht durch: Babesia canis, B. gibsoni oder B. vogeli.
-weltweit vorkommend vor allem Tropen, Mittelmeerländern, z.T. aber auch in
Norditalien, Ungarn, Süd- und Westschweiz, Basel, aber auch andere
Gebiete können endemisch werden, Frankreich/Saarland z.B. wie wir jetzt wissen.
-von zwei Zeckenarten übertragen (Rhipicephalus sanguineus, Dermacentor
reticulatus) oder selten mechanisch durch unsaubere Spritzen oder
Bluttransfusion von betroffenen Tieren.
Ursache: von Parasiten ausgelöste
-hämolytische Anämie (Blutarmut durch beschleunigten Abbau der roten Blutkörperchen,
da die Babesien sich in ihnen vermehren)
-Ikterus (Gelbsucht: Übertritt von Gallenbestandteilen in Blut und später in Haut)
-Inkubationszeit: 10 Tage bis 3 Wochen
-Symptome:
-je nach Schweregrad des Verlaufs (latent, subakut, akut, chronisch)
-Junghunde, Hunde unter Streß und Hunde mit zusätzlich anderen Parasiten können
an plötzlichem Atem- oder Kreislaufversagen sterben
-akute Sympotme:
-Mattigkeit, Schwäche, Fieber bis 42°, blasse bis gelbliche Schleimhäute, rot bis
grünbrauner Harn, Anzeichen von Nierenversagen, Gelbsucht, Leber- und
Milzvergrößerung.
-chronischer Verlauf:
-Fieber, Abmagerung, Teilnahmslosigkeit, Anzeichen von Leberversagen und
Gelbsucht, selten: Ödeme, blutige Durchfälle, und anderes
Prognose:
-Schweregrad des Verlaufs, Alter, rechtzeitige Diagnosestellung und Therapie
beeinflußen Prognose. Bei Hunden im Schock oder bei Azidose (Störung im
Säure-Base-Haushalt) ist sie zweifelhaft. Selbstheilung nach 2 Monaten ist möglich.
Behandlung:
Hunde mit mildem und chronischem Verlauf können mit einem Antibabesienmedikament
allein behandelt werden, entweder mit Phenamidine oder Imidocarb
Ein Hämatokritwert unter 15-20 Vol% erfordert Frischbluttransfusion.
Prophylaxe:
-Zeckenbekämpfung
-inaktiver Impfstoff Pirodog (Rhone-Merieux, in Deutschland nicht registriert) 2-3
Monate vor Auslandsreise. Impfe verhindert nur Todesfälle, nicht aber Infektion.
-Imizol (Imidocarb) 2,4 mg/kg KG gegeben, schützt Hunde ca. 4 Wochen vor
Infektion
Die Informationen stammen aus: Niemand, H.G., Suter, P.F.
raktikum der Hundeklinik,
8.Aufl. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin .19994