TT und Co :: Hundeerziehung + Soziales

TT und Co

von ChristineHd(YCH) am 06. Januar 2002 20:37

Hallo,

Anstatt daß sich der Mensch, bzw. viele Menschen, einmal wirklich Gedanken darüber machen würden, wie sie humane, tierschutzgerechte Wege im Umgang mit den uns anvertrauten Lebewesen finden können, suchen viel zu viele immer noch und immer wieder dumpfe Argumente für Gewalt gegen Lebewesen.

In der Humanpsychotherapie werden tw. auch heute noch menschenverachtende Methoden verwendet, alles dafür, um angeblich zu helfen, die Lebensqualität zu verbessern etc.

Ist es nicht eher, weil man damit nicht umgehen kann?? Anstatt daß sich der Mensch entwickelt, entwickelt er nur seine Technik um sich gefügig zu machen, was ihm anders entgleiten würde.

So lange das Wort Nein immer noch das wichtigste im Denkmuster "Hundeerziehung" ist, so lange wird man nicht erleben können, was mit einem "Ja" bzw "Click" alles erreicht werden kann.

Liebe Grüße
Christine

von Alex & Aris(YCH) am 06. Januar 2002 22:23

Hallo Christine,

Du hast vollkommen recht!

Lass mich noch einen oft von mir in einschlägigen Diskussionen verwendeten provokativen Denkansatz ergänzen.

-Wer käme auf die Idee einem Erstkläßler das Einmaleins beizubringen, indem er sich mit einem erhobenen Lineal neben ihn setzt und ihn jedesmal, wenn er eine falsche, oder auch nur eine zu langsame Antwort gibt, auf den Finger klopft. Absurd, oder???

-Oder man stelle sich eine Firma vor, in der der Chef zum Arbeitsbeginn jedem Mitarbeiter ein Halsband umlegt, mit dem er "sanftes Kribbeln" bis "schmerzhafte Stromschläge" verteilen kann. Und zwar immer dann, wenn ER der Meinung ist, der Mitarbeiter hätte sich falsch verhalten. Ob der vielleicht die Aufgabenstellung gar nicht kapiert hat, darüber macht er sich u.U. gar keine Gedanken.

Was erreicht man wohl damit??? GENAU VERUNSICHERUNG auf der ganzen Linie!

Und noch eines zu den tollen "Kribbel-Geräten". Eines ist klar! Wenn sie schmerzhaft eingesetzt werden können, dann TUN das die Verwender in der Regel IMMER eines Tages. Und die Verwendung der Schmerzdosis ist inflationär. Das bestätigen alle Erfahrungen!

In USA wurden Menschen einmal als Testpersonen für (angebliche) Lernversuche mit solchen Geräten eingesetzt. Fast alle Testpersonen haben innerhalb kürzester Zeit den vermeintlichen Schülern (die sie nicht sahen) mehr als die vorher festgelegte zulässige Dosis verpaßt. Warum? Weil sie es konnten!

Menschen sind so!!!

In Ergänzung an unsere derzeitige "Jäger-Diskussion" möchte ich an dieser Stelle dasselbe Motiv anführen. Warum erschiessen Jäger Hunde???
"Weil sie es dürfen!" (das hat mir i.Ü. ein Jäger, der in unserem Verein Mitglied ist wortwörtlich so gesagt. Echte Argumente für die Notwendigkeit des Erschiessens von streunenden Hunden gibt es nämlich NICHT!)

Ach ja, und noch was. Wie arbeitet die Evolution??? Für all jene, die das "Totschlagargument" von der Vermenschlichung wieder aus der Tasche ziehen wollen?
Natürlich arbeitet die Natur zu allererst über positive Motivation!!! Dafür lassen sich tausende Beispiele anführen. Das beginnt schon bei der Amöbe, die in einer Lösung immer häufiger in die Richtung der nährstoffreicheren Umgebung paddelt. Die hat noch gar keine Organe zur Schmerzempfindung nötig!!!

Ermüdende Gute-Nacht-Grüsse

Alex & Aris

von Ralf(YCH) am 07. Januar 2002 04:25

Hallo Alex!

:
: -Wer käme auf die Idee einem Erstkläßler das Einmaleins beizubringen, indem er sich mit einem erhobenen Lineal neben ihn setzt und ihn jedesmal, wenn er eine falsche, oder auch nur eine zu langsame Antwort gibt, auf den Finger klopft. Absurd, oder???
:
: -Oder man stelle sich eine Firma vor, in der der Chef zum Arbeitsbeginn jedem Mitarbeiter ein Halsband umlegt, mit dem er "sanftes Kribbeln" bis "schmerzhafte Stromschläge" verteilen kann. Und zwar immer dann, wenn ER der Meinung ist, der Mitarbeiter hätte sich falsch verhalten. Ob der vielleicht die Aufgabenstellung gar nicht kapiert hat, darüber macht er sich u.U. gar keine Gedanken.
:

Interessanter Vergleich und gute Argumentation!!!

:
: Und noch eines zu den tollen "Kribbel-Geräten". Eines ist klar! Wenn sie schmerzhaft eingesetzt werden können, dann TUN das die Verwender in der Regel IMMER eines Tages. Und die Verwendung der Schmerzdosis ist inflationär. Das bestätigen alle Erfahrungen!
:
: In USA wurden Menschen einmal als Testpersonen für (angebliche) Lernversuche mit solchen Geräten eingesetzt. Fast alle Testpersonen haben innerhalb kürzester Zeit den vermeintlichen Schülern (die sie nicht sahen) mehr als die vorher festgelegte zulässige Dosis verpaßt. Warum? Weil sie es konnten!
:

Es gibt diese Versuche auch mit anwesenden "Schülern" (gute Schauspieler). Auch hier wurde nach kurzer Zeit gnadenlos die Dosis erhöht. Warum sollte es da beim Hund anders sein!?!

: Menschen sind so!!!
:
: In Ergänzung an unsere derzeitige "Jäger-Diskussion" möchte ich an dieser Stelle dasselbe Motiv anführen. Warum erschiessen Jäger Hunde???
: "Weil sie es dürfen!" (das hat mir i.Ü. ein Jäger, der in unserem Verein Mitglied ist wortwörtlich so gesagt. Echte Argumente für die Notwendigkeit des Erschiessens von streunenden Hunden gibt es nämlich NICHT!)
:

Denen sind offensichtlich die Argumente ausgegangen.


Gruß Ralf und Charly (der gerne allen Teletaktanwendern gerne mal sein Zahn-Takt-Gerät vorstellen würde)

von Silke(YCH) am 07. Januar 2002 12:53

Hi!

Ist es denn wirklich so, daß man ausnahmslos jedem Hund das Jagen / Hetzen mit ausschließlich positiver Verstärkung und vielleicht einer Schleppleine "abgewöhnen" kann?

Und wenn dem nicht so sein sollte (wovon ich mal ausgehe), ist es dann trotzdem relativ artgerechter, seinen Hund nie mehr von der Leine zu lassen, oder evtl. in Kauf zu nehmen, daß er irgendwann halt überfahren oder von einem Jäger erschossen wird, als einen letzten Versuch mit dem TT zu starten (vorausgesetzt natürlich, das dies von einem erfahrenen Fachmann gemacht wird)?

Gibt es nicht auch Fälle, wo dieser letzte Versuch gelungen ist oder sind diese Hunde nun alle seelische Krüppel?

??? Silke

von Tanja + Achim(YCH) am 07. Januar 2002 13:05

Hallo Christine,

Du hast unsere volle Zustimmung, aber wir sind einfach mal neugierig: Was zählst Du alles zum "Co"? Nur die Dinger, die mit Strom arbeiten oder auch die aus denen Druckluft, etc. kommt? Oder auch Klapperbüchsen, etc.

Liebe Grüße
Tanja + Achim, die sich zudem komplett albern und unfähig vorkämen, ihre Hunde per Knopfdruck in der Hand zu erziehen, egal ob dieser nun Druckluft, Strom oder ähnliches auslöst


von Tanja + Achim(YCH) am 07. Januar 2002 13:17

Hallo Silke,

gibt es denn wirklich nur dieses entweder oder? Nach meinen Erfahrungen nicht. Ich kenne einige Hunde, die mit Stromreizgeräten "bearbeitet" wurden und sie zischen nach wie vor in bestuimmten Situationen ab. Also ist es schon mal nicht so, dass die Dinger tatsächlich so "erfolgreich" sind.
Auf der anderen Seite kenne ich auch Menschen, die Hunde mit extremen Jagdtrieb aus dem Tierheim aufgenommen haben. Durch vieieiel Spiel (Jagdersatzspiele) und Üben haben sie es geschafft, diese Hunde sehr stark auf sich zu beziehen. So zischen diese auf "normalen" Spaziergängen nicht ab. In wildreichen Gebieten kommen sie aber vorsichtshalber trotzdem an die Leine (oder Schleppleine), auch wenn Mensch weiß, dass er gerade zu sehr vom eigenen Hund abgelenkt ist. Mit so einem Kompromiss lässt sich doch auch leben, oder? Und ihren Freilauf bekommen die Hunde zur Genüge. Und vielleicht wird sich auch bei denen das noch weiterentwickeln, so dass sie irgendwann auch in wildreichen von der Leine können.

Ich glaube übrigens auch nicht, dass "nur" Schleppleinentraining" immer zum Erfolg führt. Meinen Beobachtungen nach ist dabei immer sehr wichtig, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund stimmt und der Hund weiß, dass es äußerst spannend für ihn, auf seinen Menschen zu achten und zu hören und dass er körperlich und geistig ausgelastet ist, so dass er auch aus Langeweile heraus nicht abzischt.

Liebe Grüße
Tanja

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