Rudelführung Teil II :: Hundeerziehung + Soziales

Rudelführung Teil II

von Tanja(YCH) am 27. Juli 2002 18:54

Hi Franziska,
:
: Wenn der Hund z.B. sehr verfressen ist und man auch draußen mit ihm richtig geübt hat, wird er auch da sehr wohl kommen und das auch noch zuverlässig, selbst wenn er im Rudel die erste Geige spielt. Kommandos sind immer reine "Dressursache". Im hündischen oder wölfischen Rudelverband gibt es keine keine Verhaltensweisen, die dem gleichkommen, was wir mit unseren Hunden mit Kommandos erreichen. Kein Hund kann einem anderen befehlen: Setz dich, lauf neben mir her, geh dort hin, komm sofort zu mir.

Das glaube ich nicht immer. Natürlich - ohne Ablenkung, da wird er wohl kommen, er kriegt ja auch was dafür.
Wenn aber ein anderer Reiz größer ist, z.B. wenn ein anderer Hund kommt, oder ein Hase etc., dann glaub ich nicht mehr an die "Dressursache".
Sicher gibt es im hündischen oder wölfischen Rudelverband nicht die Kommandos wie Sitz und Platz, etc., aber es gibt Richtlinien, an die man sich halten muß.
Und ich denke auch da werden sie nur ausgeführt, wenn sie von einer höhergestellten Quelle angeordnet werden, oder eben fürs Überleben und den Rudelverband wichtig sind.

Viele Grüße
Tanja

von Franziska(YCH) am 27. Juli 2002 21:12

Hi Tanja,

: Das glaube ich nicht immer. Natürlich - ohne Ablenkung, da wird er wohl kommen, er kriegt ja auch was dafür.
: Wenn aber ein anderer Reiz größer ist, z.B. wenn ein anderer Hund kommt, oder ein Hase etc., dann glaub ich nicht mehr an die "Dressursache".

Ich sagte: ein sehr verfressener Hund. Es kommt mal drauf an, ob der Hund sich für den Hasen oder die läufige Hündin überhaupt mehr interessiert als für was Essbares. Und letztendlich kannst du die Dressur auch so aufbauen, dass selbst ein Hund, der erste Geige spielt und der sich sehr für Hasen und läufige Hündinnen interessiert trotzdem kommt. Vielleicht kannst du dir das nicht vorstellen, weil du nicht weißt, wie man ein Kommando langsam aufbaut, sondern nur die Hau-Ruck-Methoden kennst?

: Und ich denke auch da werden sie nur ausgeführt, wenn sie von einer höhergestellten Quelle angeordnet werden, ...

Das glaubst du? Wie soll denn das gehen? Nenn mal ein Beispiel!

Viele Grüße

Franziska

von Suse und Ninja(YCH) am 28. Juli 2002 10:00

Hallo Anja


:
: Ich denke, man sollte sich zuallererst fragen, ob der Hund wirklich weiß, was ich von ihm will. Wenn ich sicher bin, dass er das Signal kennt, kann es aber doch auch noch andere Gründe geben, warum das dazugehörige Verhalten nicht gezeigt wird, oder? Das ich beim Nicht-Befolgen eines Signals nicht sage "na gut, jetzt hat er eben keine Lust" ist schon klar. Notfalls gehe ich in der Übung eben wieder einen oder mehrere Schritte zurück. Ich sträube mich einfach gegen dieses "ein gegebener Befehl muss um jeden Preis durchgesetzt werden und zwar sofort". Oder denkt ihr, Hunde tragen auf diese Weise Machtkämpfchen mit uns aus?

Ich glaube nicht an Machtkämpfchen in diesm Zusammenhang. Ob der Hund ein Signal dass er bereits zuverlässig kennt ausführt, ist f. mich alleine eine Frage der Motivation.
Ich habe selbst eine "rüdenhafte" Hündinmit äußerst selbstsicherer Ausstrahlung (klettert b. pinkeln die Bäume hoch, läuft stolz u. hochtrabend usw., trotzdem kann ich sie v. Reh abrufen.
Meines Erachtens deshalb, weil ich dies täglich mehrmals übe u. zwar mit höchster Verstärkungsstufe, dass ist b. meiner Hündin: Ballspiel u. Katzenfutter.Ich verstärke variabel, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das HIER (c. 80%)u. wie erwähnt bester Belohnungsquaalität. Das führt dazu, dass bei häufigem Üben das HIER nahezu reflexhaft erfolgt. Es ist ja schließlich nur in Zusammenhang mit höchster Freude bekannt. Auftauchende Hunde, Hasen, Rehe können dies nicht mehr beeinflußen. Meiner Meinung keine Rangordnungsfrage, sondern eine Frage geschickter Signalaufbautechnik.

Viele grüße
Suse und NInja



von Tanja(YCH) am 28. Juli 2002 15:08

Hi Franziska,
:
: Ich sagte: ein sehr verfressener Hund. Es kommt mal drauf an, ob der Hund sich für den Hasen oder die läufige Hündin überhaupt mehr interessiert als für was Essbares.

Das war doch aber der Punkt. Ich sagte für den Hasen etc. MEHR interessiert.
Bei einem Hund, wo die Fressgier wesentlich größer ist als z.B. der Jagdtrieb, wird man ja wohl auch nicht so große Probleme mit dem Abrufen haben.
Wäre das aber generell so, hätten sicherlich weniger Menschen Probleme mit jagenden Hunden.

Und letztendlich kannst du die Dressur auch so aufbauen, dass selbst ein Hund, der erste Geige spielt und der sich sehr für Hasen und läufige Hündinnen interessiert trotzdem kommt.

Sehr interessieren war ja nicht das Thema. Wenn ihm z.B. Hasen wichtiger sind, wird er wegen eines Leckerchens normalerweise bestimmt nicht kommen - schon gar nicht, wenn er seinen Besitzer nicht ernst nimmt.
Und oft stehen ja auch die Besitzer unter ihrem Hund, die eben nicht sehr konsequent usw. sind und das weiß ja dann auch der Hund.

Vielleicht kannst du dir das nicht vorstellen, weil du nicht weißt, wie man ein Kommando langsam aufbaut, sondern nur die Hau-Ruck-Methoden kennst?

Ich kann mir sicher nicht vorstellen, daß meine Hunde nicht sofort herkommen oder Hasen jagen, oder Jogger verfolgen oder zu anderen Hunden hinrennen. Vielleicht habe ich das ja bei allen Hunden nur mit Hau-Ruck-Methoden hingekriegt.
:
: Das glaubst du? Wie soll denn das gehen? Nenn mal ein Beispiel!
:
In jedem Rudel gibt es eine klare Ordnung und die wird von allen eingehalten.
Dressur und Kunststückchen usw. sind doch das eine. Wie bauen wir denn unsere Übungen auf? Wir werden dem Hund sicher nicht mitten auf der Hundewiese das Herkommen beibringen.
Also, bis eine Übung jedoch wirklich sitzt, gibt es immer eine Übergangszeit, in der die Übung eben noch nicht voll sitzt. Da wird dann normalerweise abgesichert.
Somit gibt es doch bei "uns" solche Probleme wie von mir angesprochen gar nicht.
Du hattest nicht verstanden, was ich sagen wollte.
Die Leute, die in der Rudelordnung unter ihrem Hund stehen, sind meist nicht sehr konsequent. Eventuell haben sie`s auch mit der gesamten Ausbildung noch nicht so ganz.
Sicher bauen die vielleicht auch langsam auf, aber der Hund hat dazwischen immer wieder soviele Erfolgserlebnisse.
Und ich bin überzeugt davon, daß die - mit denen ihr Hund den Hugo macht - sich auf der Wiese den Wolf schreien können und der Hund wird nicht kommen, wenn er in dem Moment etwas für sich interessanteres sieht, obwohl langsam aufgebaut.

Viele Grüße
Tanja

von Franziska(YCH) am 28. Juli 2002 15:32

Hi,

: Das war doch aber der Punkt. Ich sagte für den Hasen etc. MEHR interessiert.
: Bei einem Hund, wo die Fressgier wesentlich größer ist als z.B. der Jagdtrieb, wird man ja wohl auch nicht so große Probleme mit dem Abrufen haben.
: Wäre das aber generell so, hätten sicherlich weniger Menschen Probleme mit jagenden Hunden.

Es gibt Leute, die sind beim Aufbau von ein oder zwei Kommandos sehr konsequent (vielleicht unbewusst), ansonsten aber sehr inkonsequent. Es ist also möglich, dass ein Hund eben dieses eine Kommando hundertprozentig befolgt, aber dennoch insgesamt die erste Geige spielt, was die Rangordnung betrifft. Umgekehrt kann es sein, dass betreffend der Rangordnung alles ok ist, der Besitzer aber dennoch Probleme hat, seinem Hund KOMMANDOS verständlich zu vermitteln. Ergo hat das Vermitteln von Kommandos nix mit Rangordnung zu tun.

: In jedem Rudel gibt es eine klare Ordnung und die wird von allen eingehalten.

Die Frage, war wie das funktionieren soll, dass in einem Rudel ein höher gestelltes Tier einem rangniederen Anordnungen erteilt, die dieses dann generell, ohne Diskussion und sofort befolgt?

: Dressur und Kunststückchen usw. sind doch das eine. Wie bauen wir denn unsere Übungen auf? Wir werden dem Hund sicher nicht mitten auf der Hundewiese das Herkommen beibringen.

??? Nein? Nicht mitten auf der Hundewiese?

: Also, bis eine Übung jedoch wirklich sitzt, gibt es immer eine Übergangszeit, in der die Übung eben noch nicht voll sitzt. Da wird dann normalerweise abgesichert.

Kommt drauf an, kann ja jeder machen wie er will. Ich hab meine Hunde noch nie abgesichert. Letztendlich hat das aber nix mit der "Machtkampf-Frage beim Vermitteln von Kommandos" zu tun, ob man seinen Hund in der Übergangsphase absichert oder nicht.

: Somit gibt es doch bei "uns" solche Probleme wie von mir angesprochen gar nicht.

Stimmt. Müssen sich aber auch ohne "Absichern" nicht ergeben.

: Du hattest nicht verstanden, was ich sagen wollte.
: Die Leute, die in der Rudelordnung unter ihrem Hund stehen, sind meist nicht sehr konsequent. Eventuell haben sie`s auch mit der gesamten Ausbildung noch nicht so ganz.

Manche habens aber eben doch mit der Ausbildung und sind da konsequent, allerdings haperts dennoch im sozialen Bereich. Wie viele Leute gibts, die eine super Unterordnung auch unter Ablenkung laufen können und zu Hause dennoch von ihrem Hund angeknurrt werden?

Viele Grüße

Franziska

von Anja + Aisha(YCH) am 28. Juli 2002 19:52

Hallo Gabi,

kann mich Alexs Antwort nur anschließen. Verstehe auch nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat?!

Gruß, Anja

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