Stachelhalsband ? :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Stachelhalsband ?

von Sören(YCH) am 20. Januar 2003 21:27

Ach Cindy, das ist doch Quatsch...

Nun mal rein von der Logik: Ich hole den Hund aus dem Auto und will auf den Platz. Er zieht, wie Du sagst, an der Leine, macht den wilden Larry und verausgabt sich völlig... und dann, sobald die Pforte durchschritten ist und er den Platz betritt, läuft er wunderschön bei Fuß und zeigt eine konzentrierte Arbeit... und sobald er wieder runter ist, zieht er wild umher und ist unkontrollierbar.... sowas gibt es nicht... habe ich jedenfalls noch nie gesehen... Ein Hund, der sich auf dem Weg zum Platz völlig ungehorsam zeigt, ist auch nicht von einer auf die andere Sekunde 100%ig in der Konzentration... geht doch gar nicht!!! Jeder, der ernstzunehmenden Hundesport betreibt, muß seinen Hund versammeln bevor er auf den Platz geht. Der Platz wird nur konzentriert betreten!!!

Anders macht es keinen Sinn... wenn ich auf dem Platz erstmal Minuten damit verschwenden muß um den Hund einzustellen und ihn zu versammeln, wird sich das spätestens am Prüfungstag rächen... denn die Zeit habe ich da nicht. Vom konditionellen Aspekt mal abgesehen: Ein Hund, der die häufig doch 100-200 Meter vom Auto oder Box auf den Platz an strammer Leine zurücklegt ist doch konditionell schon völlig fertig... wie soll der denn noch konzentriert arbeiten?? Also ich weiß nicht auf welchem Platz Du sowas gesehen hast, weit gekommen werden die damit nicht sein.

Gut, es gibt Ausnahmen... ein Junghund sollte im Schutzdienstaufbau schon auf den Platz ziehen... er sollte schließlich lernen die Beute zu treiben und durch seine Aktivität das Verhalten des Helfers bestimmen... aber in der Unterordnung??? Oder später, wenn es Richtung Prüfung geht?? Was macht das denn für ein Eindruck, wenn man sich da mit so einer zerrenden Bestie an der Leine zur Tätowierungskontrolle oder zum Anmelden beim Richter auf den Platz begibt... und wohlgemerkt darf der Hund hierbei keine Hilfsmittelchen tragen...

Also, ich denke mal, das ich mit meinem Hund schon genug Prüfungen gemacht habe, auch auf hoher Ebene... und ich denke auch, daß ich genug andere Vereine und andere Hundesportler gesehen und kennengelernt habe... aber das was Du da beschreibst klingt für mich wie die immer wieder als Negativbeispiel herangezogenen und zum Glück langsam aussterbenden Biertrinker-Verein.... gut, die gibt es, kenne ich auch... aber glaube mir, die bekommen auf sportlicher Ebene sowieso nix mehr auf die Reihe...

Viele Grüße

Sören

von Cindy(YCH) am 20. Januar 2003 22:39

Hallo P.H.

: Doch es hat mehr zu tun, als viele denken.
:

Was Du über die Signale schreibst, gebe ich Dir vollkommen recht, wenn Du damit meinst, dass die sportliche Ausbildung letztendlich auch dazu dient, ausserhalb einen Grundgehorsam zu haben.
Leider erlebe ich es aber immer wieder, dass die Hunde gerade auf dem Platz "wunderbar" hören. Und ausserhalb noch nicht mal das einfachste Kommando befolgen können. Herausgeredet wird sich dann damit, dass diese Hunde ja "so hoch im Trieb stehen".
Wenn mir jemand mit einem total überdrehten Hund mit Koralle dran entgegenkommt, diesen ausserhalb nicht handeln kann, und mit dem Kommentar "Achtung hier kommt ein SchH-Hund" alle Leute mit ihren Hunden weit weg getrieben werden, stellt sich mir eine Frage. Dieser Hund hat Prüfungen abgelegt, das heisst, er muss zumindest auf dem Platz so weit in seinem Trieb kontrolliert werden können, dass er eben diese Prüfungen ablegen kann. Warum schafft es der HF ausserhalb des Platzes nur mit Müh und Not, den Hund mit Koralle zu halten?
Nebenbei bemerkt erweckt dieser HF bei mir den Eindruck, dass er auf das Verhalten seines Hundes ausserhalb auch noch stolz ist. So von wegen Hund ist eben "hoch im Trieb". Ich gehe jede Wette ein, mit einer vernünftigen Erziehung würde dieser Hund auch ausserhalb ohne Koralle zu handeln sein.

: Genau, so wie Sörensen geschrieben hat, ist alles eine Frage des Triebzieles. Wenn seine Motivation größer ist was anderes zu machen, als das Kommando zu befolgen, so gehorcht er nicht mehr.

Das sehe ich genauso. Nur denke ich eben, dass es sich der grösste Teil der Leute zu einfach macht, mit der Bemerkung "das braucht der Hund eben, anders ist er nicht zu handeln" oder "da kann man nichts machen, der Hund ist einfach so". Es ist eben einfacher, dem Hund die "Schuld" zu geben, als sich selbst oder seine Fähigkeiten in Frage zu stellen. Ich nehme mich da auch gar nicht aus.
Wenn ich denn von vornherein davon ausgehe, dass der Hund "das braucht", ohne mal in Frage zu stellen, ob nicht vielleicht auch woanders der Fehler liegen könnte, dann mache ich es mir zu einfach.
Und das stört mich daran, dass viel zu schnell zu Hilfsmitteln jeglicher Art gegriffen wird, um den Hund "zu korrigieren". Obwohl wir vielleicht erst mal unseren Umgang mit dem Hund in Frage stellen sollten.
Und dadurch, dass eben viele Hundesportler mit diesen "Hilfsmitteln" umgehen, vielfach auch noch unnötig, ist eben die Akzeptanz, diese ohne jegliches Hinterfragen des eigenen Tuns zu benutzen recht hoch.
Und das stört mich.

Gruss Cindy


von Elke K.(YCH) am 20. Januar 2003 23:26

Hallo Sören,

ich hatte auch im letzten Absatz geschrieben:des es auch Hunde gibt, bei dennen man nicht um den Stakzwang kommt leider! (nun etwas anderster ausgedrückt) Allerdings kommt es wie ich auch bereits geschrieben habe auf die Vorgeschichte (auch bei Welpen! Die sind ja in der Regel bis mindestens 8 Wochen bei ihren Mütter und deren Züchter) und dann der Charakter-Wesen des Hundes an!!! Wie du siehst urteile ich dies Indivituel!

Wichtig ist auch, daß man 100 % hinter seinem Tun steht, aber trotzdem auch offen für neues ist. Den jegliche Unsicherheit seitens des Führers, führt zu einer inkonsequenz (auch unbewußt), dies spürt auch der Hund und dies kann ihn dadurch zu einer ungewollten Verknüpfung oder Handlung verleiden. Um einen Ausgeglichenen und glücklichen Hund zu bekommen muß man ihn sinnvoll und nach seiner Veranlagung beschäftigen!!!

Um einen Welpen ohne Meidemotivation (negativer Einwirkung, z.b. Leinenruck) erziehen bzw. ausbilden zu können, muss man allerdings ein fundiertes Wissen über:

Kynologie, Verhaltensweisen der Wölfe und Hunde, Calmings Signals, Hundesprache,wie ein Hund lernt, wie der Beta-Omega-hund vom Alpha gemaßregelt wird etc. ......bis hin zu Wissenschaftliche Erkenntnisse

besitzen.

Auch muß man für diesen Weg, der auf possitver Motivation bassierenten Methode um denken,hier gibt es auch verschiedene Arten und Weisen ein ungewolltes Verhalten zu "Strafen" z. B. Ignoration, Stimmveränderung, Körperhaltung etc...... Diese Methoden nehmen eine längere zeit in anspruch, aber man unterläuft nicht das Vertrauen des Hundes, sondern man baut es auf. Denn auch bei diesen Methoden ist das A und O die Konsequenz!!!!

Fehlt diese bei egal welcher Methode, so ist bei keiner Methode ein Erfolg beschieden!!!!!!!!!!!!!!

In deinem Beispiel der in die Pubertät geradene Junghund: Da ich ja meinen Junghund und desen Hundesprache kenne, d.h. ich erkenne sein vorhaben noch bevor er die ausführt! Ich gehe immer mit einem Blick voraus spazieren (geübt durch einen Jagdhund)und versuche das Wild, den Hund, den Vogel...... vor meinem Hund zu endecken. Sehe ich z.B. Wild noch bevor er ihn sieht rufe ich ihn heran und Beschäftige ihn solange anderster oder leine ihn an (je nach Situation) bis dies vorüber ist. Und entlasse ihn dann mit einen entsprechenden KM. Entdeckt er es, läuft darauf zu und reagiert trotzdem auf meinem zuruf korregt so wird er Überschwänglich gelobt. Fängt er aber an zu jagen so warte ich bis er wieder bei mir ankommt. In dieser Situation mach ich ein böses Gesicht und ignoriere ich ihn, leine in kommentarlos an! Nach einer weile wird er wieder abgeleint, darf aber nun nur noch einen bestimmten Radius weglaufen und wird öfters gerufen. Führt er es mehrmals korrekt aus, darf er wieder weiter weg und wird solange es keinen Grund gibt auch nicht mehr beheligt. (Grund kann auch bedeuten: Ich will was mit im Arbeiten, ich will mit ihm Spielen etc.)
Das dies funktioniert habe ich bei zwei unterschiedlichen Rassen fest gestellt: Springer Spaniel, Schäferhund.

Gruß
Elke und Rudel

von Attila(YCH) am 20. Januar 2003 22:46

Hi Sören,

ein sehr guter Beitrag, insbesondere da er am "Extremfall" Jagdtrieb ansetzt - denn das ist genau die Scheidegrenze, wo sich erweist, ob ein Hund "erzogen" ist oder nicht. Er mag hübsch absitzen an jeder Bordsteinkante, er mag vorbildlich bei Fuß laufen und die BH-Unterordnung mit "sehr gut" absolvieren - Jagdtrieb ist noch einmal eine Sache für sich. Sehr interessant zum Thema "positive und negative Verstärkung" sind die Ausführungen von Günther Bloch in seinem Buch "Der Familienbegleithund", S. 138-148. Bloch macht deutlich, daß Konditionierung des "hier"-Signals mit Hilfe von Leckerchen, Spielzeug usw. bei jagdlich motivierten Hunden NICHT funktioniert und durcb schon recht massive Einwirkungen (Einsatz des "Master Plus", das m. E. dem E-Gerät klar unterlegen ist) nachkorrigiert werden muß. Was Bloch schreibt, deckt sich mit Deiner Darstellung. Möglich wäre auch, statt eines Unterbrechens der unerwünschten Handlung, eine Verstärkung des "hier"-Kommandos durch "positiven" Stromreiz. Darüber müßte man mal nachdenken...

Gruß, Attila

von P.H(YCH) am 20. Januar 2003 23:30

Tschau Cindy

Mir kann niemand sagen, dass er eine vernünftige Prüfung hin bringt, wenn der Hund auch nicht ausserhalb des Platzes gehorcht. Ich ärgere mich manchmal grün und blau, wenn jemand seinem Hund Sitz sagt, dann mit einer Person schwatzen und der Hund den Platz verlässt und z.B. umher schnüffelt. Wie soll ein solcher Hund an einer Prüfung eine gute Arbeit zeigen. Darum gibt man dem Hund entweder kein Kommando, oder man setzt es durch.

:Achtung hier kommt ein SchH-Hund

Das kann mir ja gleich sein, er soll einfach den Hund unter Kontrolle haben, sonst kann er das nächste mal sagen, Achtung hier kommt ein Fluchthund.

Ich ärgere mich grün und blau. Da gebe ich einer Frau, meinen alten Hund und die geht mit diesem in den Verein. Nun der Hund ist wie ein Lamm, alle streicheln ihn, er ist immer ruhig und gehorcht. Nun da ist auch ein anderer Hundeführer, der hat seinen Hund nicht im Griff. Schon ein paar mal riss sich dieser Hund von der Leine los und fing eine Rauferei an. Diesmal war mein alter an der Reihe, der andere Hund zog solange an der Leine, bis er samt Hundeführer vor meinem Hund war und eine Keilerei anfing. Und dann ist mit meinem nicht mehr zu spassen, obwohl er mit jedem Hund auskommt, lässt er sich nicht anmachen und es knallte. Dann stehen alle rings herum und verwundern sich, wie ein solch lieber Hund auf einmal Trieb bekommt. Dann geht halt noch jemand dazwischen und wird vom andern Hund gebissen.

Passiert vor etwa einem Monat. Die ganze Zeit schauen Übungsleiter und Co schon diesem Verhalten zu. Will man diesen Hund korrigieren, so muss man ihm schon beträchtlichen Schmerz anwenden, den er hat schon das Sörensensyndrom, er ist abgehärtet. Dieser Schmerz wäre so heftig, dass er sich gegen den eigenen Hundeführer stellen würde und dann müsste man das Problem für ein und alle mal erledigen. ABER ich glaube nicht, dass dieser Hundeführer das auf die Reihe bringt. Also was passiert am Schluss, man gibt den Hund weg, oder schläfert ihn ein.

Ich frage mich schon langsam, was dass soll. Da kommen 70 jährige Frauen, die weinen weil sie mit ihrem Rüden nicht mehr zurecht kommen. Dann meistens noch die grössten Kaliber von Hunden.

Was soll’s, ich sollte es lockerer nehmen, aber wenn mein Hund davon betroffen ist, dann finde ich es nicht mehr so lustig, auch wenn er der stärkere ist. Solchen Mist muss ich einfach nicht haben. Weisst Du was die Lösung war, sie gingen in die Clubhütte und diskutierten, wie man das über Motivation lösen könnte. Wie will man da noch mit Motivation arbeiten, wenn der Hund nicht die kleinsten Anstandsregeln begriffen hat?

Gruss P.H

von Cindy(YCH) am 20. Januar 2003 23:25

Hallo Sören,

: das ist doch Quatsch...
:
: Nun mal rein von der Logik:

Dass das ganze unlogisch und Quatsch ist, brauchst Du mir nicht zu sagen. Das ist mir nichts neues. Auch wenn ich keine hoch im Trieb stehenden VPG-Hunde habe.
Nur leider ist es das, was ich bei uns in der Umgebung erlebt habe, und z.T. in verschiedenen Vereinen immer noch erlebe.
Ich weiss, dass es auch anders geht. Interessanterweise sind das aber auch die Hunde, die ausserhalb ohne Stachel problemlos hören.
Und ich gehe nun mal davon aus, dass auch beim grössten Teil der VPG-Hunde, die mit Stachelhalsband auf den Platz geführt werden, dieses unnötig wäre, wenn die HF die entsprechende Einstellung hätten. Nur wenn ich von vornherein davon ausgehe, dass mein Hund "das braucht", dann braucht er das auch.
Ist ähnlich wie bei einen Bekannten, der felsenfest davon überzeugt ist, dass man einen Husky nicht erziehen kann. Und sein Hund hört auch keinen Strich. Nur kenne ich inzwischen einige Huskys, die zumindest Grundlagengehorsam haben. Also geht es eben doch. Nur wenn ich schon mit der Einstellung drangehe, dass es eben nicht geht .....

Gruss Cindy


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