von Cindy(YCH) am 20. Januar 2003 22:39
Hallo P.H.
: Doch es hat mehr zu tun, als viele denken.
:
Was Du über die Signale schreibst, gebe ich Dir vollkommen recht, wenn Du damit meinst, dass die sportliche Ausbildung letztendlich auch dazu dient, ausserhalb einen Grundgehorsam zu haben.
Leider erlebe ich es aber immer wieder, dass die Hunde gerade auf dem Platz "wunderbar" hören. Und ausserhalb noch nicht mal das einfachste Kommando befolgen können. Herausgeredet wird sich dann damit, dass diese Hunde ja "so hoch im Trieb stehen".
Wenn mir jemand mit einem total überdrehten Hund mit Koralle dran entgegenkommt, diesen ausserhalb nicht handeln kann, und mit dem Kommentar "Achtung hier kommt ein SchH-Hund" alle Leute mit ihren Hunden weit weg getrieben werden, stellt sich mir eine Frage. Dieser Hund hat Prüfungen abgelegt, das heisst, er muss zumindest auf dem Platz so weit in seinem Trieb kontrolliert werden können, dass er eben diese Prüfungen ablegen kann. Warum schafft es der HF ausserhalb des Platzes nur mit Müh und Not, den Hund mit Koralle zu halten?
Nebenbei bemerkt erweckt dieser HF bei mir den Eindruck, dass er auf das Verhalten seines Hundes ausserhalb auch noch stolz ist. So von wegen Hund ist eben "hoch im Trieb". Ich gehe jede Wette ein, mit einer vernünftigen Erziehung würde dieser Hund auch ausserhalb ohne Koralle zu handeln sein.
: Genau, so wie Sörensen geschrieben hat, ist alles eine Frage des Triebzieles. Wenn seine Motivation größer ist was anderes zu machen, als das Kommando zu befolgen, so gehorcht er nicht mehr.
Das sehe ich genauso. Nur denke ich eben, dass es sich der grösste Teil der Leute zu einfach macht, mit der Bemerkung "das braucht der Hund eben, anders ist er nicht zu handeln" oder "da kann man nichts machen, der Hund ist einfach so". Es ist eben einfacher, dem Hund die "Schuld" zu geben, als sich selbst oder seine Fähigkeiten in Frage zu stellen. Ich nehme mich da auch gar nicht aus.
Wenn ich denn von vornherein davon ausgehe, dass der Hund "das braucht", ohne mal in Frage zu stellen, ob nicht vielleicht auch woanders der Fehler liegen könnte, dann mache ich es mir zu einfach.
Und das stört mich daran, dass viel zu schnell zu Hilfsmitteln jeglicher Art gegriffen wird, um den Hund "zu korrigieren". Obwohl wir vielleicht erst mal unseren Umgang mit dem Hund in Frage stellen sollten.
Und dadurch, dass eben viele Hundesportler mit diesen "Hilfsmitteln" umgehen, vielfach auch noch unnötig, ist eben die Akzeptanz, diese ohne jegliches Hinterfragen des eigenen Tuns zu benutzen recht hoch.
Und das stört mich.
Gruss Cindy