von Dogman(YCH) am 01. April 2001 01:06
Hi Bianca,
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: Scheuklappen, das ist wahrlich ein gutes Stichwort und trifft ins Schwarze!
Du sagst es!
: Ich denke, dass sollte jedem selber überlassen bleiben, wo, wann, woher, wie und warum er sich einen Hund anschafft.
Klar per Katalog, wie so vieles Anderes!
: Wir hatten bereits einen Tierheimhund (DU AUCH???), haben einen Mischling aus Deutschland (allerdings keiner deutschen Rasse zugehörig, ist das auch verwerflich?) und nun zusätzlich noch einen Hund aus Thailand!
Du wirst es nicht glauben, mein erster Gang war in das Tierheim, aber dir trauten mir keinen ihrer Hunde zu. Zu kleine Wohnung, zu komplizierte Hunde usw. war zwar vor vielen Jahren, aber diese "Einstellung" besteht heute noch.
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: Es tut mir leid, Dogman, Tierheimhunde hat es leider schon immer gegeben, aber ich kann mich nicht für alle Not auf der Welt verantwortlich zeichnen. Es gibt jetzt noch mehr Tierheimhunde, aufgrund der Verordnung, die ich ebenfalls nicht zu verantworten habe, weil ich mich mit dieser VO nicht verbünde und sie nicht akzeptiere. In erster Linie ist dies wohl ein Problem der Gesellschaft. "Es betrifft mich nicht und es interessiert mich nicht". Mich betrifft es sehr, was hier in Deutschland geschieht, sah mich aber doch - wenn man die ganzen Hundehalter Deutschlands - nimmt, so ziemlich allein auf weiter Flur! Es kam fast keiner und die Aufruhr und die Empörnis ist sehr schnell wieder abgeebbt bei den paar wenigen! UND DA HÄTTE MAN ANSETZEN MÜSSEN!!! Ich habe meines Erachtens viel getan und war und bin nachwievor überall dabei, wenn es GEGEN die Verordnung geht.
Sorry, streite ich nicht ab.
Mir geht es in der Hauptsache um die Kataloghunde und um diejenigen, die aus Gefühlsduselei mal eben genommen werden und dann doch im Tierheim landen. Wenn man hier so manche Meldungen mitliest, dann steht doch der "Tierschutz" an erster Stelle, statt dass man den Leuten erklärt, dass diese Hunde "problematisch" in der Regel sind.
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: Zudem kommt noch, dass sich der DEUTSCHE doch recht schnell eines Problems entledigt, da muß nur eine VO kommen und schon wird der Hund übern Zaun geschmissen, irgendwo angebunden oder sonstiges. Echt grausam und vor allem, was haben die Hunde schon vorher bei dem Besitzer erlebt?
Haben wir Hf's uns diese Vo nicht selbst zuzuschreiben?
Solange es Ignoranten gibt, die der Ansicht sind, dass es besser für ihre Hunde ist, dass sie frei in der Stadt laufen und somit jedem Hundegegner Freiraum bieten die Vo zu stärken, dann tut es mir leid. Viele stellen ihren Hund doch über die Belange der Mitbürger. Es ist ja "ihr" Hund und die "Anderen" haben gefälligst darauf Rücksicht zu nehmen, ohne jedoch bereit zu sein, Rücksicht auf Andere zu nehmen. Man muss sich ja unbedingt zur Show stellen, wie ( angeblich ) folgsam der Hund ohne Leine läuft. Keiner Jener verschwendet je einen Gedanken daran, dass es gerade in so belebten Zonen zu Situationen kommen kann, wo der Hund belästigt. Man erhofft immer auf Toleranz der Nichthundehalter, ist aber nicht bereit, das Selbe selbst zu zeigen.
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: Ich entscheide manchmal aus dem Bauch heraus, der "externe" Zweithund war nicht geplant, aber wenn man das Elend dort vor Ort sieht und weiß, was mit den Hunden geschieht, kommt man schon ins Schwitzen und wer da die Scheuklappen auf hat und darüber hinwegsehen kann ... Hochachtung! Wir konnten es nicht, bereuen diesen Schritt nicht und ich sehe auch keine Veranlassung dafür, mich zu rechtfertigen.
Rechtfertigst du dich damit gegenüber den deutschen Tierheimhunden leichter ?
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: Ich verstehe auch nicht, wieso immer Verantwortliche dafür gesucht werden und der "Schwarze Peter" immer weitergeschoben wird, vielleicht aus Angst, nicht selber ins Schußfeld zu geraten? Sorry, wenn Du tatsächlich Hunde aus dem deutschen Tierheim haben solltest!
Wie erwähnt, ich hätte es gerne gehabt. aber ich entschied mich dann gezwungenermassen dazu Hunde zu nehmen, die, wenn sie in falsche Hände geraten wären, ins Tierheim abgeschoben wären.
Es wird hier immer der "Vergleich" zu den Zuchthunden gestellt, aber keiner ist bereit zu erwähnen, wieviel dieser Tiere jährlich in den TH landen. Ach wie verwerflich, dass ich davon mal eben einen gerettet habe. Oder wars einer mehr oder weniger? Aber das wird ja nicht so gerne gehört, lieber schimpft man über die Züchter. Ich spreche jetzt hier von Züchtern und nicht von Hundevermehrer.
Ja es stimmt schon nachdenklich, wenn man den Vergleich anstellen muss und feststellt, dass so mancher "Zuchthund" in falsche Hände kommt und im Endeffekt auch im Tierheim landet. Ich will hier aber keinenfalls den Züchter die Schuld zuweisen, die meisten wirklich ihr Bestmögliches tun, um das zu verhindern, aber leider zeigt es sich, dass sie in bestimmten Fällen keinen Einfluss darauf haben.
Wieviele, die sich bei einem Züchter einen Welpen holen, können ihn in seinem Wesen in etwa bestimmen? Freizeithundehalter kaum.
Gut, wenn er nicht genehm ist und dem Klischee der Ansprüche entspricht, landet er eben im Tierheim.
Und genau so verhält es sich doch mit auch den "Auslandskataloghunden".
Gruss Dogman