Hallo Martin,
::In jedem Falle müssen sie vormachen können, wie man geradeaus läuft und einen Ball über eine gewisse Entfernung schiesst.
:Genau das sollte auch für den trainer in einem hundeverein gelten.
Das muß noch viel mehr für jene gelten, die nicht unbeachtliche Stundenhonorare für ihre Arbeit mit Hund und Halter abrechnen.
:Es gilt eine gruppe motiviert zu führen, vielleicht zu leistung zu führen. Wobei leistung sehr verschieden gesehen werden kann.
Du weisst, dass die Leistungen, um die es mir geht, an anderer Stelle liegen als beim Wettkampferfolg. Ich stelle bei mir allen frei, ob sie irgendwo starten wollen oder nicht und ob sie deswegen mehr trainieren wollen oder nicht. Für mich persönlich ist wichtig, dass die 10, 12 Hunde frei und unangeleint abliegen und warten können, ohne sich an die Gurgel zu gehen oder den Übungsbetrieb jenes Hundes zu stören, der gerade im Parcours arbeitet. Und dass sie auch nicht auf den 10 offenen Metern des Hundeplatzes (dort fehlt der Zaun) durchbrennen, wenn draussen eine Katze oder ein Kaninchen läuft.
:Also mal ketzerisch und pro domo. Was soll ich mit einem problemhund von einem trainer erwarten, der seine drei hunde von welpenbeinen an sorgsam aufgezogen hat. War er je in seinem eigenen hundeleben mit einem echten problem, gar mit meinem, vital konfrontiert?
Ja eben. Deshalb ja meine Aussage: wenn mir bereits diese eigenen Hunde des Trainers vorführen, was sie so alles an Untaten veranstalten können, was soll das dann? Wenn ich Kompetenz hinsichtlich eines bestimmten Problems suche, dann muss der Betreffende mit eben jenen Problemen schon konfrontiert worden sein. Worin sie auch immer bestehen mögen.
a frage ich doch lieber nach den leichen im keller. Die sind aussagekräftiger.
Wenn Dein Gesprächspartner bei der Wahrheit bleibt ... falls Du noch ein paar brauchst, dann frag mich, ich kann Dir bei genauerem Nachdenken wahrscheinlich noch welche liefern, die ich Dir noch nicht offenbarte...
:Und da kann man dann erstaunliche hilfen von leuten bekommen, die
gar keine trainer sind ...
Ja. Der Erfahrungsaustausch könnte tatsächlich sehr helfen. Wenn man mal bezüglich einer in relevanten Anzahl von Hunden Erlebnisberichte über einen längeren Zeitraum erhielte.
Aber, und das ist der Punkt an dem es hängt, auch bei mir:
er Blick für bestehende Probleme wird durchaus zügig geschult. Die Diagnose ist oft auch nicht schlecht. Aber die Hürde zur Umsetzung in tatsächliches Handeln ist ungleich schwerer zu nehmen. Dazu braucht man letztlich real-existierende und nicht nur virtuelle Hilfe. Oder man müht sich Jahr und Tag aufgrund eines jeden einzelnen Irrtums, Fehlers und auch Erfolgs dahinterkommt, wie es geht. Sehr anstrengend und nicht immer effektiv, für Mensch und Hund.
Die Selbsthilfegruppe alleine reichtnicht aus, man braucht eben auch jemanden, der etwas von dem versteht, was er sagt.
Sagt Dir Terry Pratchett etwas? Zum Abschluß etwa erheitendes, was nicht gar zu sehr am Thema vorbeigeht, ebenfalls ketzerisch, erinnert mich an mancherlei Diskussion:
"Für einen Wissenschaftler besteht ein Gedankenexperiment aus einer Art geistigen Diskussion. Anschließend versteht man die Dinge so gut, dass man keine echten Experimente mehr durchführen muß, was nicht nur Zeit und Geld spart, sondern einen auch davor bewahrt, peinliche Resultate zu erzielen."
Viele Grüße,
andreas