Kopfschütteln
von Yna(YCH) am 12. November 2002 08:48
Hi Alex!
: Was hilft es dir, wenn du dir den Finger blutig clickerst *ggg*, solange du die für deinen Hund wirksamste Bestärkung nicht herausgefunden hast.
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: Der Clicker ist ein reines Hilfsmittel, das ist klar.
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: Das Wesentliche dabei ist das was auf der "anderen Seite der Waagschale liegt". Die Konkurrenzmotivation.
:-))) Natürlich ist das so, aber genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. *g* Selbst wenn Kathi jetzt ihre zehn (neun ohne den Postboten) Akita-Favoriten aufschreibt, dann wird sie garantiert vor dem gleichen Problem stehen wie du und viele andere (ich inklusive). Die meisten Angelegenheiten aus dieser Favoriten-Liste lassen sich nicht in eine Waagschale werfen, zumindest nicht ohne rechtliche Schwierigkeiten oder sonstige Unschönheiten. Welchen Weg gehst du mit Ronni? Nicht den Weg ihm wirklich seine Nummer 1-5 Lieblingsbeschäftigung zu bieten, da bin ich mir sicher. Du spendierst ihm keine Katze, kein Karnickel, das er jagen darf. Ich auch nicht, ich fange vielleicht grade mal bei Platz 6 an überhauüpt die Möglichkeit zu haben wirklich was in die Waagschale werfen zu können.
Ich will gar nicht abstreiten, dass man so seinen Weg machen kann, aber eben garnatiert nicht dadurch, dass man wirklich die Primärmotivation der Ursprungshandlung nutzt. Du kannst ein Stöbern simulieren, du kannst Beute machen, du kannst kleine Hetrzjagden veranstalten, aber das sind Derivate, nicht die Originale. mein Hund weiß das genau und Ronni wahrscheinlich auch, keine Ahnung, ich kenn ihn ja nicht. Leicht ist es (sagen wir leichter) bei Hunden, die eher aus Beschäftigungslosigkeit hetzen, stöbern, aber den wirklichen Jäger, der seine Aufgabe mit Leidenschaft und großer Ernsthaftigkeit betreibt, dem kann ich nicht seine Urwünsche erfüllen. Da bleibt nur der Weg hintenrum, Begeisterung für etwas anderes schaffen, Bindung stärken, viel Action machen. Da arbeitet auch einiges über das "Vergessen machen" beim Hund, ist zumindest meine Meinung. Damit meine ich, dass ich die Motivation in den Hintergrund rücke sich für Punkt 1-5 zu begeistern, während ich die anbietbaren Punkte 6-10 immer weiter in den Vordergrund rücke und somit das was ich in die Waagschale werfen kann immer weiter ausbaue.
Aber das ist nicht das Gleiche wie die antürlichen Punkte auch nur annähernd adäquat anbieten oder umsetzen zu können. Und das ist eben auch das Problem. ich denke mit nahezu jedem Hund kommt man an den Punkt, dass man die Motivationslage verschieben kann, aber wirklich auf den Kopf stellen...? Angesichts der Wahl zwischen meinem Suchspiel (heißbegehrt) und einem duftenden, flüchtenden Hasen weiß ich genau, da werd ich den kürzeren ziehen und zwar komplett ohne einen Motivations- oder Entscheidungskonflikt. Das gilt für meinen Hund, aber nicht für alle, beim einen funktioniert das, beim anderen nicht. Und ich denke das muss man schon akzeptieren. OB man dann einen anderen Weg gehen kann um seinen Hund davon zu überzeugen wie unangebracht solche Soloausflüge sind, das steht auf nem anderen Blatt. ich hab den Weg noch nicht gefunden... *gg* (ich sag dann Bescheid)
Und der Zeitfaktor spielt für mich auch eine Rolle. Ich will jetzt gar nicht anfangen über die "verlorene" Zeit des Trainings zu reden, weil ich Jahre investiere ohne dass sich der entscheidende Punkt verändert, sondern will darauf hinaus, dass positive Motivation (richtig gute Motivation) bei Hunden schnell wirkt. Richtig? Sehen wir jedes Mal wenn Hund etwas scheuchbares findet, Ort und Art usw. vergisst er nicht so schnell. Einen solchen Eindruck habe ich noch nicht hinterlassen, selbst wenn ich meine Hunde auch begeistern kann.
In welchem Zeitraum kann man dann noch von einer ernsthaften Konkurrenzmotivation sprechen ohne sich fragen zu müssen für wie deppert man den Hund hält (da er offenbar erstaunlich lange braucht mein Superangebot zu würdigen) oder ob die Granatenmotivation, die ich da anzubieten habe einfach ein Furz ist im Gegensatz zu dem, was Hund sich selber bietet?!
Ich bin mit dir einer Meinung, dass man viel erreichen kann über die Konkurrenzmotivation, da trennt sich auch oft die Spreu vom Weizen. Erst nach so einem "Programm" wird man überhaupt mit Sicherheit sagen können, was denn nun die Favoriten des Hundes sind. Ein Hund der ursprünglich alles scheucht, was kreucht und fleucht fängt an Unterschiede zu machen, Prioritäten zu setzen. Beim einen Hund schafft man es wirklich auf Platz eins, beim anderen wird das nix, weil man eben genau diese Motivation nicht herzaubern kann.
Ist zumindest meine jetzige Überzeugung. Das sage ich nicht, weil ich glaube bei meinem Hund muss das so sein, dann könnte ich jetzt aufhören mit ihm zu üben. Wir sind ein gutes Stück weiter und hoffentlich nicht am Ende, aber akzeptieren, das es eventuell ein Ende gibt, was nicht mein gewünschtes ist muss ich auch.
Ich kann natürlich mit meinem Training fortfahren bis der Hund nix mehr sieht und nicht mehr richtig laufen kann und dann hoppel die Hasen an ihm vorbei und ich hab´s geschafft!!!!! Sorry... *ggg* (träum ich manchmal von :-D)
Lieben Gruß,
Yna