Dominanz oder krank ? Brauche Hilfe! :: Hundeerziehung + Soziales

Dominanz oder krank ? Brauche Hilfe!

von Ilona & Quintus(YCH) am 13. Mai 2001 11:20

Hi,
deine Freunde sollten mit dem Bully schnellstens zu einem guten(!!!)
TA gehen.Gerade im zusammenhang mit der Lahmheit liegt natürlich der Verdacht nahe das der Hund ein Schmerzproblem hat(auch wenn das das schnappen natürlich nicht entschuldigt).
Mein alter Bully Dundee ist im Februar an einem Gehirntumor gestorben.Er durfte auch ins Bett(aber nur morgens zum Schmusen)und wenn er Rückenschmerzen(hatte u.a.Spondylosen)hatte und ich bin beim umdrehen gegen seine Hinterbeine gestoßen hat er fürchterlich geknurrt.Allerdings war das er so ein "halt endlich still das tut weh" knurren.Selbst an seinen schlimmsten Tagen wäre er im Traum nicht auf die Idee gekommen zu schnappen.Selbst als er blind wurde und gelegentlich neurologische Ausfälle hatte(durch den Gehirntumor der aber zum Glück wohl keine Schmerzen verursachte)und oft schwierigkeiten hatte Menschen einzuschätzen und jemand ihn angerempelt hat und ihm damit wehtat(sein Rücken)hat er nicht geschnappt.Meiner Meinung nach hat ein Hund auch dann nicht zu schnappen wenn man ihm mal aus versehen (in Maaßen)Schmerzen zufügt.
Also:erst zum TA Ursache suchen !!!
Dann:Guten (!!!)Hundetrainer bzw.-terapeuten suchen.Die Art wie der Hundebesitzer mit der Situation umging läßt nicht gerade auf seine Kompetenz schließen.Hieran und das der Bully offenbar recht leicht überreagiert sollte dringenst gearbeitet werden.
Und beides nicht auf die lange Bahn schieben.
Vieleicht berichtest Du mal ob eine Ursache für die Reaktion gefunden wurde.
Grüße
Ilona & Quintus





: Hallo,
:
: ich brauche dringend euren Rat, evtl. hat Jemand auch schon so etwas erlebt. Mein Bekannter hat einen fast 4 Jährigen Bullterrierrüden (unkastriert). der Hund schläft mit im Bett und hat auch noch nie Probleme gemacht sprich dominanzverhalten.Mein bekannter hat heute mit dem Rüden im Bett gelegen, ist kurz aufgestanden und hat sich dann wieder zu dem Hund gelegt. Er hat den Rüden über den Kopf gestreichelt, als dieser plötzlich versucht hat in sein Gesicht! zu schnappen. Der Besitzer hat sofort mit dem Hund geschimpft und ihn wohl auch bestraft. Daraufhin hat der Rüde ihn angeknurrt.Zur Strafe hat er ihn erst einmal in die Box gesperrt nachdem er ihn ausgeschimpft hat.Der Besitzer ist eigendlich das Alfatier und der Rüde hat auch Respekt vor ihm. Nach kurzer Zeit lies er ihn wieder raus. Der Rüde zeigte sich unterlegen, mit nach hinten gelegten Ohren kam er immer wieder bei ihm an( sah so aus als wolle er sich entschuldigen. Nun meine Frage: Die Besitzer machen sich sorgen, ob in seinem Kopf was nicht in Ordung ist.Ist es möglich das ein Rüde so spät dominanzverhalten zeigt, obwohl er es vorher nie so deutlich war? Es schneidet den Besitzern auch öfter den Weg ab, was ja auch darauf deutet. Es starrt auch oft auf die Füße.Aber ansonsten ist er ein ganz lieber Kerl.Der Rüde hat auch öfter schmerzen in den Hinterbeinen, er humpelt dann öfter.Die Besitzer wollen bald in eine Spezialklinik deswegen. Ich habe den Besitzer erst einmal geraten den Rüden nicht mehr mit im Bett schlafen zu lassen. Sie haben nun etwas Angst, das es doch mal zu einem richtigen Beißen kommen könnte.
: Da der Hund auch öfter bei seiner Mutter ist, wo bisher allerdings alles Ok war. Könnt ihr mir einen Rat geben. Kennt ihr einen guten Verhaltensforscher oder sonstjemanden, den man noch fragen könnte.
: Ist es überhaupt möglich, das ein Hund der immer lieb war, wegen evtl schmerzen so ausrastet?
:
: Danke für eure Hilfe
:
: Manuela
:

von Attila(YCH) am 13. Mai 2001 14:21

Sie läßt sich selbst in der Bahn oder dem Bus auf die Pfoten treten ohne zu Knurren! Wenn es extrem schmerzt, jault sie u. sucht bei mir Schutz! Den Knochen kann ihr jeder wegnehmen, sie nimmt auch Befehle von jedem an!


Schlimm genug. Kann es sein, daß Du ihr durch Anwendung der "Grundregeln" jedes Selbstbewußtsein genommen hast?

Meine Hunde sollen stolze Tiere sein. Denen hat weder jemand auf die Pfoten zu treten, noch ihnen irgendetwas wegzunehmen, auch keine Kids, auch nicht "die liebe Oma" oder sonstwer; und wenn ich merkte, daß sie sich's gefallen ließen, müßte ich daran arbeiten.

Attila

von ausnahmsweis anonym(YCH) am 13. Mai 2001 15:18

Hi Attila, mal zum Nachdenken über Stolz
- und damit niemand meint, ich müsse mich hier mit diesem Artikel brüsten und wolle Lob einheimsen, deshalb ausnahmsweis anonym -

Mein Hund läßt sich alles gefallen wie Gabies Hund - kein Ärger wegen Alltäglichkeiten und Irrtümern. Befehle läßt er sich in meiner Gegenwart auch von jedem geben, solange ich nichts anderes signalisiere. Er schreitet auch nicht ein, wenn mich jemand versehentlich anrempelt o.ä.

Wenn ich ihn in der Öffentlichkeit kurz allein lasse (zur Vermeidung von Diebstahl ohne Halsband und Leine), weicht er jedermann aus - läßt sich nicht anfassen. Und - so verfressen er sonst ist und von jedermann Leckerchen nimmt - er läßt sich auch mit Futter nicht wegführen. Erst wenn ich wieder da bin. Aber er knurrt auch niemanden an und wenn es eng wird, weicht er aus.

Aber er hat schon mal unter Beweis gestellt, daß er - wenn es darauf ankommt - mich verteidigt (ob sich selbst allein auch, das weiß ich nicht und probiere es auch nicht). Und diese Person wurde in der Bedrohung mir gegenüber bis dahin weder laut noch handgreiflich. Auch ich stand ruhig, in der Hoffnung, daß alles gut ausgehen würde, wenn ich nicht durchdrehe. Daß mir das Herz bis zum Halse schlug, hat mein Hund wohl bemerkt, ob mein Gegenüber auch, das weiß ich nicht. Aber es war ein Moment vor der Eskalation. Mein Hund wußte ohne große Geste, daß die Sache sehr ernst war. Ausgebildet ist er nicht als Schutzhund sondern als Rettungshund. Er, der bisdahin im Umfeld herumschnüffelte, stand plötzlich vor mir - ohne daß ich ihn gerufen hatte, da ich gar nicht an ihn als Schutz dachte, denn dazu hatte ich ihn nie angeschafft: ganz ruhig, nur eine kleine Bürste an den Schultern, Rute oben, Blick gerade auf den Mann gerichtet und knurrte tief und deutlich. Sein Maul bestand nur aus einigen gefletschten Zähnen. Der Mann guckte noch einen Moment, wandte sich wortlos weg und ging weg. Mein Hund ging schnüffeln. Kein Nachsetzen nichts. Die Situation war geklärt. Mir reicht das und sogar mehr als das - nicht einmal das hätte ich von meinem Hund erwartet, aber daß er sich so verhielt, ist mir ein Geschenk. Ich traue mich heute einiges nachts, was ich früher allein nicht gewagt hätte, da ich weiß, daß ich im Notfall einen Partner an der Seite habe - aber ich habe ihn, auch in etwas brenzligen Situationen, die in manchen Gebieten der Großstadt öfter vorkommen können, nie mehr gebraucht. Von weitem hätte sicher kein Mensch den Ernst der Situation erkannt und wäre zu Hilfe geeilt. Mein Hund, der sonst so duldsam ist, konnte den Unterschied aber erkennen.

Er ist sonst kein Überhund - hat Angst vor allerlei Dingen und reagiert z.T. übernervös auf Geräusche u.ä.. Da braucht er meine Unterstützung, dann zeigt er sich ruhig. Aber er ist auf Menschen gut sozialisiert und hat Vertrauen. Er hat kapiert im Alltag, daß man sich nicht gegen jede Unannehmlichkeit aggressiv zur Wehr setzen muß (weder als Mensch noch als Hund ;-)))) und daß man dabei durchaus nicht seinen Stolz verlieren muß. Es spricht von vielmehr vom Stolz des Überlegenen, wenn man die kleinen Fehler seiner Umwelt großmütig übersehen kann und sich bei echter Gefahr stellt und diese in die Flucht schlägt. Aber Omis und Kinder beißt man nicht. Kleine Kinder auch dann nicht, wenn sie mal probieren, ob man ihm auf die Rute stehen kann. Klar tut ihm das weh, aber er überläßt die Klärung der Situation mir - und ich enttäusche ihn nicht. Aber es ist sicher sinnvoller, wenn ich dem Kind klarmache, daß es das nicht tun darf, weil der Hund auch Schmerz empfindet und wenn ich aus einem Kind, das Tiere quält, das Ansinnen, ihn streicheln zu dürfen hervorlocke, als wenn mein Hund die Sache mit einem Biß regeln würde. Außer einem eingeschläferten Hund und einem vielleicht irgendwann erwachsenen grausameren Tierquäler hätte die Welt davon nichts. Und wurdest Du im Bus oder in der Straßenbahn noch nie von jemanden fast umgeworfen, der sich selbst nicht halten konnte - Opi, Omi.... weil der Busfahrer rücksichtslos anfuhr oder anhielt. Wenn das Deinem Hund passiert - gehört es zu Deinem Stolz, daß sie dann zubeißen?

Mir tun Deine Hunde leid, wenn sie sich von solchen Vorfällen derart angegriffen fühlen, daß sie sich gleich wehren müssen. Meiner verspannt auch kurz - auch wenn er ausweicht o.ä. Aber sein Blick geht dann zu mir. Und wenn ich die Situation freundlich auflöse oder auch bestimmt (Kind zurechtweisen o.ä.) aber ohne Aggression, dann ist er bereit, diese Person an sich heranzulassen und er nimmt nach kurzer Prüfung freundlichen Kontakt mit ihr auf.

Das ist bei mir echte Rudelführerschaft.

So - das war ein Roman. Aber Dein Satz von den stolzen Tieren hat mich etwas in Rage gebracht.


von Attila(YCH) am 13. Mai 2001 18:02

Hi Anonymus,

ich kann Deinem Text im großen und ganzen zustimmen. Keineswegs erwarte ich, daß meine Hunde sich als zähnefletschende Bestien gebärden, sobald irgendetwas klappert oder zuckt - mitnichten. Der Hund (zumindest der intakte, selbstbewußte) hat ein sehr gutes Unterscheidungsvermögen, was Spiel und Spaß ist und wo der Ernst (die Bosheit, die Gemeinheit, die Quälerei) beginnt. Kinder haben dieses Unterscheidungsvermögen häufig nicht - bedauerlich und Schuld ihrer Erzieher, die ihnen Tiere nicht anvertrauen noch bedenkenlos sie mit Tieren "spielen" lassen sollten; aber das ist ein anderes Thema.

Meine Hunde beißen keine Oma, die im Bus ins Schwanken gerät, sondern springen auf, weichen aus und legen sich genauso ruhig, als wäre nichts gewesen, wieder hin. Aber sie lassen sich nicht quälen und traktieren - nicht von Omas, nicht von Kindern und nicht von selbsternannten Hundeexperten auf gewissen Übungsplätzen. Das scheint mir ein sehr gesundes Verhalten. Sie verfügen eben über die kleine überlegene Qualität zu spüren, was gut und was böse ist - eine Qualität, die wir trotz Kirchengebimmels und hochgelehrter Ethik-Diskussionen nie erlangen werden. Mein Rüde findet Schutzhund-Training absolut langweilig, aber in einer echten Schutz-Situation weicht er keinen Zentimeter zurück; das schätze ich an ihm. Und er nimmt kein Kommando an, das nicht von mir kommt - wozu auch?

Gruß, Attila

von Bianca(YCH) am 13. Mai 2001 18:22

Hallo Manuela,

bitte lasst den Hund auf jeden Fall erst von einem TA GRÜNDLICHST untersuchen!!! ... und dann kann man erst weitersehen!

Gruß
Bianca


von Gabie(YCH) am 13. Mai 2001 18:27

: Sie läßt sich selbst in der Bahn oder dem Bus auf die Pfoten treten ohne zu Knurren! Wenn es extrem schmerzt, jault sie u. sucht bei mir Schutz! Den Knochen kann ihr jeder wegnehmen, sie nimmt auch Befehle von jedem an!
:
:
: Schlimm genug. Kann es sein, daß Du ihr durch Anwendung der "Grundregeln" jedes Selbstbewußtsein genommen hast?
:

Hi Attila! So einen Quatsch habe ich schon lange nicht mehr gehört! Seit wann wird einem Hund dadurch das Selbstbewußtsein genommen? Außerdem brauche ich bei meine keine große Durchsetzungskraft o.ä., da sie von vornherein sehr ängstlich war. Ist als Junghund im Wald ohne Sozialkontakte aufgewachsen u. wir hatten lange zu tun, um ihr Selbstbewußtsein wieder aufzubauen. Denn das kann man nämlich auch! z.B. beruhige ich sie durch Tellington-Touch, machte Mobility (wurde vom Verein eingestellt) mit ihr usw. Habe sie auch schon sehr früh ohne Leine stundenlang laufenlassen, damit sie mit anderen Hunden (groß u. klein) spielen konnte! Außerdem lebe ich ja nicht ständig nach irgendwelchen Regeln. Sie darf normalerweise auch vor mir durch die Tür u. hopst nachts in mein Bett! Leider wird hier in Hannover für Hundehalter nicht sehr viel getan. Es gibt nur Hundeplätze mit viel Drill, daß will ich natürlich nicht. Ich meine, wenn man Schwierigkeiten mit einem Hund hat, schmerzt es diesen sicherlich nicht, wenn man als erster durch eine Tür geht! Wenn man aber Ärger provozieren will, u. das machst Du , wenn Du Deinen Hund so aufbaust, daß er schnappt o . gar beißt, wenn ihm aus Versehen jemand auf die Pfote tritt, ist das auch nicht so toll! Hier wäre der Hund schneller im Tierheim, als Du gucken kannst!!!!!

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