von Herbert(YCH) am 05. November 2002 07:10
: Was für mich auch logisch klingt, weil ja Hunde die z.B. in Folge von Aufnahme eines Rattengifts und deshalb Blutgerinnungsstörungen, Vitamin K ausschließlich injiziert bekommen und keine Tabletten, Tropfen oder sonstwas... - zumindest nach den mir vorliegenden Informationen.
Liebe Margot,
es ist kein Mechanismus bekannt, dass die im Dickdarm synthetisierten K2-Formen (Vitamin K1 wird von den Bakterien nicht gebildet!) auch an dieser Stelle absorbiert (aufgenommen) werden können. Im Dickdarm werden nach wissenschaftlicher Literatur nur Wasser und Elektrolyte aufgenommen.
Richtig ist, dass bei Rodentizidvergiftungen Vitamain K1 derzeit in aller Regel s.c. (unter die Haut an verschiedenen Stellen) injiziert wird.
Es gibt jetzt aber eine ganz neue wissenschaftliche Arbeit, dass oral aufgenommenen Vitamin K effektiver wirkt, als s.c. injiziertes Vitamin K1.
Die Arbeit wurde am 20. August 2002 veröffentlich: Annals of Internal Medicine, Volume 137, Number 4, 251-254 unter der Überschrift
"Oral Vitamin K Lowers the International Normalized Ratio More Rapidly Than Subcutaneous Vitamin K in the Treatment of Warfarin-Associated Coagulopathy".
Liebe Margot, Du siehst die Wissenschaft schreitet weiter, auch wenn die Umsetzung in die Praxis oft (und leider) erst viel später erfolgt.
Siehe Meidung Menadion K3 und Einsatz von Vitamin K1
Und bei der Aufnahme der K2-Formen - nicht nur der Synthese - direkt auch im Dickdarm streiken inzwischen auch die besten Experten - allerdings setzt sich generell inzwischen durch, dass eine äußere Zufuhr von Vitamin K (K1/K2) unumgänglich ist. Mit "streiken" ist zu verstehen, dass wir noch keine aktuellen Antworten haben, die die direkte K2-Aufnahme im Dickdarm (oder im unteren Teil des gesunden Dünndarmes!) bestätigen.
Es ist klar davon auszugehen, dass die Darmbakterien selber Vitamin K (K1) benötigen um daraus Vitamin K2-Formen synthetisieren zu können.
Hunde haben wenigstens von der Natur aus "mitbekommen", dass sie im Notfall kpoprophgagieren (Kot fressen) und so verschiedene Nährstoffe, auch Mikronährstoffe (also auch Vitamin K2-Formen, die im Dickdarm gebildet werden) recyceln können.
Es ist weiter davon auszugehen, dass die Bakterien im Dickdarm die Vitamin K2-Formen zum Selbstschutz und damit zum Schutz des Organismus bilden. (Hier kann man auch an den Schutz vor Krebs im Dickdarm denken).
Aber diese Ausführungen sind in vergleichbarer Form schon öfter geschrieben worden.
Neu an diesem Beitrag ist die neue Arbeit, dass orales Vitamin K1 wirksamer ist als s.c. verabreichtes, bei Warfarin-Problemen !
Viele Grüße
Herbert