Teletakt und Hundesport :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Teletakt und Hundesport

von Yanka(YCH) am 13. September 2000 13:28

Ich finde es sehr schön, wenn Du Deinen Hund ausschließlich mit Lob und Leckerli ausbildest. Die meisten Hundeausbilder jedoch arbeiten weder ausschließlich mit Motivationsmethoden noch aussschließlich mit Zwangseinwirkung. Irgendwo hat jeder seinen persönlichen Mittelweg gefunden. Selbst die Motivationsgurus wie "Lind" benutzen auch mal Zwangseinwirkungen. Darf ich fragen, in welche Richtung Du Hunde ausbildest? Ich kann mir schwer vorstellen, daß Du bei einem triebstarken Hund in einer für ihn trieblich sehr motivierenden Situation mit Leckerli und Lob ein Chance hast.

Viele Grüße
Yanka

von Susanne(YCH) am 13. September 2000 13:43

hallo Yanka!

Ich bilde keine Hunde aus. Ich hab einen second-hand Hund, der schon sehr gut erzogen war als ich ihn bekommen habe. Also ist es vergleichsweise einfach mit Lob und Leckerlis zu arbeiten. Obwohl es sehr schwierig war, ihn zu motivieren. Er spielt z.B. überhaupt nicht.
(dafür ist er gefräßig ;-))

Ich kann mir schwer vorstellen, daß Du bei einem triebstarken Hund in einer für ihn trieblich sehr motivierenden Situation mit Leckerli und Lob ein Chance hast.

Ich kann meinen Hund (Spaniel) davon abhalten, Katzen und Vögeln zu jagen, wenn ich ihn lobe, BEVOR er lossprintet.

Ich hoffe ja doch, dass die Mehrheit der Hunde ohne Teletakt ausgebildet wird und die sind dann auch der Beweis, dass es ohne Teletakt eben auch geht.

liebe Grüße
Susanne


von Rolf & Barney(YCH) am 13. September 2000 14:02

Hallo Yanka,

es ist schon interessant:

:Ich kann mir schwer vorstellen, daß Du bei einem triebstarken Hund in einer für ihn trieblich sehr motivierenden Situation mit Leckerli und Lob ein Chance hast.

Ich sehe das also richtig:

Die notwendige Strafintensität beim Training ist proportional zur "Triebstärke" des Hundes ?

Ach so, was ist das eigentlich: Triebstärke ?

Kopschüttelnde Grüße,

Rolf & Barney

von Yanka(YCH) am 13. September 2000 13:50

Hallo Susanne,
:
: Ich bilde keine Hunde aus. Ich hab einen second-hand Hund, der schon sehr gut erzogen war als ich ihn bekommen habe. Also ist es vergleichsweise einfach mit Lob und Leckerlis zu arbeiten. Obwohl es sehr schwierig war, ihn zu motivieren. Er spielt z.B. überhaupt nicht.
: (dafür ist er gefräßig ;-))

Danke, das wollte ich nur wissen.
:
: Ich kann mir schwer vorstellen, daß Du bei einem triebstarken Hund in einer für ihn trieblich sehr motivierenden Situation mit Leckerli und Lob ein Chance hast.
:
: Ich kann meinen Hund (Spaniel) davon abhalten, Katzen und Vögeln zu jagen, wenn ich ihn lobe, BEVOR er lossprintet.
:
Ich bin beeindruckt.

: Ich hoffe ja doch, dass die Mehrheit der Hunde ohne Teletakt ausgebildet wird und die sind dann auch der Beweis, dass es ohne Teletakt eben auch geht.
:
:
Ohne Teletakt geht es mit Sicherheit. Die Frage ist nur, geht es ohne Zwang? Würde gerne mal jemanden hören, der ein Schutzhund ohne jegliche Zwangseinwirkungen ausgebildet hat. Ich belege sofort ein Seminar bei ihm.

Viele Grüße
Sabine

von Antje(YCH) am 13. September 2000 14:03

Hallo Susanne,

: Wenn du denn Hund damit nicht loben willst, mußt du doch eine Stufe verwenden, die ihm unangenehm ist.

Zum einen kenne ich einen ausländischen HF, der das Gerät zum Loben einsetzt (leichtes Kribbeln wird als Lob = Kraulen konditioniert). Zum anderen willst Du doch nicht jedesmal, wenn Du auf Deinen Hund einwirkst, "strafen". Ein erwünschtes Meideverhalten (z.B. "Steh"winking smiley kannst Du ohne Strafe durch Berühren bestimmter Reflexpunkte (welche z.B. eine Hündin auch nutzt, wenn sie die Welpen putzt) erreichen. Hier arbeitest Du doch mit ganz leichten Berührungsreizen, die dem Hund nicht unangenehm sind, würdest also bei der Anwendung eines E-Reizgerätes, wenn Du es den verwenden wollest, ebenfalls in diesem ganz leichten Bereich arbeiten. Ein jegliches an Zuviel an Einwirkung, egal ob mit Stimme, Berührungen oder E-Reiz, würde aber statt dem erwünschten Meideverhalten (nämlich dem ruhigen Stehen auf der Stelle) ein unerwünschtes nach sich ziehen, d.h. der Hund würde kein selbstsicheres "Steh" zeigen, sondern Übersprungshandlungen wie Schnüffeln, Gähnen, oder gar Nachlaufen oder ins "Platz" gehen. Ich will jetzt damit nicht sagen, daß man für eine perfekte "Steh"-Übung ein E-Reizgerät braucht, das ganz sicher nicht, nur deutlich machen, daß man keinesfalls die "Full-Power-Stufe" benötigt, um auf einen Hund einwirken zu können, außer vielleicht, der Hund ist daran gewöhnt, auch im sonstigen Umgang nur "Full Power" zu bekommen.


: Geht der Anwender auch so weit, dass er sich testen läßt (unvorbereitet) auf einer unangenehmen Stufe (die nicht er sich aussucht?)

Die unangenehmste Stelle sind mit Sicherheit die Lippen, und viele HF, die ich kenne und die manchmal mit dem Gerät arbeiten, testen dort, erst trocken, dann angefeutet. Oftmals wird in einem Bereich gearbeitet, der auf den Lippen gerade mal ein Kribbeln verursacht. Ganz interessant ist, daß manche Menschen, die ein E-Reizgerät an sich testen lassen und gar keinen Reiz erhalten (Gerät ist ausgestellt), glauben, daß sie einen Impuls, mal schwächer, mal stärker verspüren, je nachdem, welche Stufe angeblich eingestellt ist. Je größer die persönliche Abneidung gegen das E-Gerät, desto stärker der angebliche Impuls. Vielleicht gibt's hier ja jemand mit tieferen psychologischen Kenntnissen in Bezug auf Zweibeiner, der anfklären kann, was es damit auf sich hat.

Viele Grüße

Antje

von Sören(YCH) am 13. September 2000 14:15

Hallo Rolf,

unter Trieb versteht man vereinfacht ausgedrückt das "angeborene Wollen" eine Handlung zu beginnen um ein "Triebziel" zu erreichen. Trieb (z. B. Jagdtrieb) kann über Erfolg gefördert (Jagderfolg) und über Gehorsam oder Mißerfolg gebremst werden. Triebstärke ist abhängig von Veranlagung, Rasse, Prägung und Erziehung. Auch Triebbereiche (Beute-, Jagd-, Agressions-, Wehrtrieb u.a.) sind von Hund zu Hund unterschiedlich gewichtet und, teils aus Veranlagung (Genetik) sowie aus Prägung und Erziehung (=gemachte Erfahrung).

Ist ein Trieb (z.B. Jagdtrieb) aus unterschiedlichsten Gründen sehr hoch (durch Jagderfolg, triebförderne Erziehung, mangelnder Gehorsam oder einfach nur Genetik), höher als jeder andere Trieb (Freßtrieb oder Beutetrieb, nutzen wir um den Hund bei uns zu halten), dann können wir diesen Trieb also nicht in andere Bereiche umlenken (Fressen oder Spielen) sondern müssen ihn unterdrücken, durch Gehorsam.

Der Gehorsam und der Zwang um diesen durchzusetzen (kann unterschiedlich stark sein) muß sich nach der Triebstärke des Hundes richten. Ich brauche starken Zwang um starken Trieb zu unterdrücken. Das dann natürlich wieder bestätigt werden muß (durch Futter oder Spiel) und man dem Hund sowohl eine positiv wie eine negativ Motivation bieten muß versteht sich von selbst.

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten

Viele Grüße

Sören

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